Naturschutz u. Imkerei – asiatische Hornisse

Geschätzte Mitglieder,

liebe Bienenfreunde,

ich leite Ihnen heute eine Information aus der Uni Marburg weiter. Diese ist mit einer Bitte an Sie verbunden. Es handelt sich um das nicht nur für Imker besorgniserregende Erscheinen der Asiatischen Hornisse, die offenbar bereits in Deutschland angekommen ist und kurz vor Hessen steht…

Im Rahmen des Profilmoduls “Citizen Science“ am Fachbereich Biologie führen wir ein Projekt zur Verbreitung der Asiatischen Hornisse in Hessen durch. Dazu sind wir auf Ihre Mithilfe angewiesen.

Die aus Südostasien stammende Hornisse wurde vermutlich über Importware in den Südwesten Frankreichs eingeschleppt und gilt mittlerweile als invasive Art nach EU-Richtlinien. Seit 2014 ist sie nun auch in Deutschland unterwegs und da sie inzwischen sogar kurz vor der hessischen Grenze nachgewiesen wurde, ist diesen Sommer auch mit ersten Nachweisen in Hessen zu rechnen.

Da mögliche Auswirkungen dieser Hornisse auf die heimische Flora und Fauna noch nicht erforscht sind ist es wichtig, die Verbreitung der Asiatischen Hornisse im Auge zu behalten und über ihr Vorkommen informiert zu sein. So können im Falle einer Gefährdung heimischer Arten entsprechende Schritte eingeleitet werden und unsere heimischen Bestäuberarten geschützt werden.

Wir bitten um Folgendes: Wenn Sie eine Hornisse sehen, schauen Sie genauer hin und identifizieren Sie das Tier. Helfen Sie mit, das empfindliche Gleichgewicht in der heimischen Natur zu erhalten. Ihre Beobachtungen können Sie über den Meldebogen unserer Internetseite mit uns teilen. Dort finden Sie auch weitere Informationen zum Projekt, sowie Tipps zur Identifizierung der Asiatischen Hornisse:

https://hornisseninhessen.wordpress.com

Alle Daten werden anonymisiert und nur zu wissenschaftlichen

Zwecken verwendet. Es können keine Rückschlüsse auf

einzelne Personen gezogen werden.

Wir würden uns freuen wenn Sie das Projekt mit anderen Menschen teilen, um so eine noch größere Reichweite zu gewährleisten.

Vielen Dank für Ihre Mithilfe!

Isabella Aberle, Anna Heiß, Lisa Schwarz und Nathalie Wegner

Kontakt:

Isabella Aberle, Anna Heiß, Lisa Schwarz, Nathalie Wegner

hornisseninhessen@gmx.de

Betreut durch:

Dr. Katrin Heer

Naturschutzbiologie

Fachbereich Biologie

Philipps-Universität Marburg

Katrin.heer@biologie.uni-marburg.de

Wie erkenne ich eine Asiatische Hornisse?

Die Arbeiterinnen dieser Hornissenart werden bis zu 2,4 cm groß, wohingegen ihre Königin eine Größe von bis zu 3 cm erreichen kann. Damit sind sie etwas kleiner als unsere heimischen Hornissen, deren Körpergröße zwischen 1,8 und 3,5 cm liegt. Zu erkennen ist die Asiatische Hornisse besonders an ihrer charakteristischen braunschwarzen Färbung. Dies ist ihr wohl auffälligstes Merkmal, denn mit dieser Färbung setzt sie sich klar von der Europäischen Hornisse ab, welche gelb-orange gezeichnet ist.

Links: Asiatische Hornisse (Vespa velutina) Rechts: Europäische Hornisse (Vespa crabro)

Die Nester der Asiatischen Hornisse sind oft ellipsenförmig und können bei einer Höhe von 60 bis 100 cm einen Durchmesser von 50 bis 80 cm erreichen. Besonders charakteristisch ist dabei der Eingang des Nestes, welcher sich an der Nestseite befindet. Im Gegensatz dazu sind die Nester der Europäischen Hornisse eher zylindrisch, mit einer Öffnung an der Unterseite des Nestes.

 

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Naturschutz und Imkerei


(zusammengestellt von unserem ehemaligen Vereinsmitglied Anton Rosenkranz, gestorben 16.6.2014)


 

Obwohl wir Imker in erster Linie unseren Nutzen aus der Natur ziehen, dürfen wir uns doch getrost auch als Umwelt- und Naturschützer ansehen; denn bei jedem Tropfen Nektar, den unsere Bienen sammeln, wird die besuchte Blüte befruchtet.

Damit kann es zu einer guten  Frucht- und Samenbildung kommen. Dieses hat positive Folgen für den Artenreichtum in der Pflanzenwelt und kommt somit auch der gesamten wild lebenden Tierwelt zugute.  

Viele Kultur- und Wildpflanzen sind auf eine Bestäubung durch die Honigbienen angewiesen.

Aber wir Imker fühlen uns nicht nur gegenüber unseren Honigbienen verantwortlich, sondern auch gegenüber deren Verwandten, den Wildbienen, Hummeln, Wespen und Hornissen.

Diese werden, da  die Evolution sie auch mit einem Stachel ausgerüstet hat, vom Menschen meistens als Schädlinge angesehen, und intensiv bekämpft. Dazu wird oft die Hilfe eines Imkers gesucht.

Vor diesen Karren wird sich ein Imker aber niemals spannen lassen, sondern in einem Beratungsgespräch klarmachen, dass diese Tiere und sogar auch Wespen für die Harmonie in der Natur sorgen. Dabei können unberechtigte Ängste abgebaut werden, so dass eine Beseitigung oder Umsiedlung der Nester nicht mehr erforderlich ist.

Falls in besonderen Fällen eine Umsiedlung notwendig sein sollte, kann  diese durch die Untere Landschaftsbehörde bei der Kreisverwaltung vorgenommen werden.

 

 

Wildbienen

Neben Honigbienen sind auch Wildbienen im Naturhaushalt unentbehrlich. Sie bestäuben einen großen Teil der Kultur- und der wild wachsenden Blütenpflanzen

             Foto: Volker Fockenberg

                  Foto: Volker Fockenberg

Wespen

Wespen ernähren sich  in erster Linie von anderen Insekten und sind somit im menschlichen Sinne als „nützlich“ einzustufen.

Sie sind allgemein weniger lästig und gefährlich als man ihnen nachsagt.

Hornissen

Die den Hornissen angedichtete Angriffslust beruht auf Vorurteilen, die hartnäckig von Generation zu Generation weitergegeben werden.

Wenn auch die Honigbiene auf ihrem Speiseplan steht, so ist die Hornisse als letztes und größtes Glied in der Insektenhierarchie für das Gleichgewicht in der Natur von großem Nutzen.

                 Foto: Volker Fockenberg

  Hummeln

Hummeln sind sehr fleißige Blütenbesucher.

Im Gegensatz zur den Honigbienen können sie bei sehr niedrigen Außentemperaturen fliegen und Blüten besuchen.                                                                                                                                                   

             Foto: Volker Fockenberg

   

Auch die Waldameisen stehen unter dem Schutz der Imker. Sie schützen die Honigtau erzeugenden Rindenläuse vor ihren Feinden; und wegen der Vertilgung großer Mengen an Waldschädlingen gilt die rote Waldameise als ausgesprochener Nützling des Waldes.

In der Herdecker Gemarkung gibt es zwei Gebiete mit einem nennenswerten Vorkommen. Es handelt sich hierbei um die Unterart Formica polictena,    

                      Fotos: Arik Rosenkranz

            Ameisenkolonie am Jollenstein

                         Kahlrückige Waldameise   

     

Weitere Informationen und wunderbar bebilderte Beschreibungen können Sie auf folgenden Seiten anschauen:

www.wildbiene.com

www.aktion-wespenschutz.de

www.hornissenschutz.de

www.ameisenschutzwarte.de

In einigen Punkten darf die Tätigkeit eines Imkers aus Natur schützender Sicht aber auch hinterfragt werden:

So ist z. B. die konsequente Zucht auf Honigleistung und Sanftmut, die künstliche Weiselaufzucht und die künstliche Besamung, Unterdrückung des Schwarmtriebes, Massenaufstellung, Honigentnahme mit anschließender Zuckerfütterung oder die chemische Varroatosebekämpfung mit den Grundsätzen der Natürlichkeit nicht ganz zu vereinbaren; und dazu gehört auch der scheinbar nicht zu vermeidende Einsatz eines Kraftfahrzeuges mit dem damit verbundenen Energieverbrauch und dem Ausstoß von Kohlendioxid.

 

 

Die Biene ist von alters her

ein Honigspender und noch mehr.

Sie sorgt mit Blütenstetigkeit

für die erwünschte Fruchtbarkeit.

 

Der Apfel, Kirsche und die Pflaume,

gesundes Obst an unserm Baume;

es reift heran zur schönen Frucht,

was Bienen oft zuvor besucht.

 

Ihr Nachbarn freut euch auch darum,

wenn unsrer Bienen froh Gesumm

in euren Gärten ist zu hören;

und meint nicht, dass sie hier nur stören.

 

Wer gerne frisches Obst verzehrt

und doch sich gegen Bienen wehrt,

der zeigt Verständnislosigkeit

für Gottes Schöpfung, keine Dankbarkeit.

 

Wir Imker ständig uns bemühen,

die Bienenart heranzuziehen,

die Friedsamkeit im Erbgut trägt;

nur den sie sticht, der nach ihr schlägt.

 

Wer uns verdrängt mit Paragraphen

der hat fürwahr die Zeit verschlafen.

Nicht Honig schenkt die Biene nur,

vor Armut schützt sie die Natur.

 

Achim Gercke   (Adensen)

 

Biene auf einer Huflattigblüte

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